TONI ERDMANN (D/AT 2016) DRAMA / KOMÖDIE

Regie/Buch: Maren Ade
Darsteller: Peter Simonischek, Sandra Hüller, Michael Wittenborn, Thomas Loibl u.a.
FSK: 12
Länge: 162 min

Winfried ist ein 65-jähriger, einfühlsamer Musiklehrer mit Hang zu Scherzen, der mit seinem alten Hund zusammenlebt. Seine Tochter Ines hingegen ist das Gegenteil: Als ehrgeizige Unternehmensberaterin reist sie um die Welt und von einem Projekt zum nächsten, um die Karriereleiter steil nach oben zu klettern. Vater und Tochter bekommen sich daher nicht oft zu sehen, aber das wird schlagartig anders, als Winfrieds Hund stirbt und er daraufhin beschließt, Ines unangekündigt bei der Arbeit in Bukarest zu besuchen. Wegen seiner Witze und der unterschwelligen Kritik an ihrem Lebensstil kracht es schon bald zwischen den beiden. Und dann verwandelt sich Winfried auch noch in sein Alter Ego Toni Erdmann: das Gebiss ist schief, der Anzug schlecht und auf dem Kopf sitzt eine Perücke. Der schräge Vogel behauptet, Personalcoach zu sein, bringt Ines vor ihren Kollegen in einige peinliche Situationen – aber die Verkleidung sorgt auch dafür, dass sie und ihr Vater sich annähern…

„Toni Erdmann“ ist ein großartiger Film. Nach dem subtilen Beziehungsdrama „Alle anderen“ erzählt Ade diesmal von Figuren, die oft kaum zu ertragen sind. Ihre Gabe der präzisen Beobachtung von persönlichen Beziehungen und familiären Verhältnissen spielt sie dabei voll aus: Über zweieinhalb Stunden lang bleibt sie ganz eng bei ihren ambivalenten Protagonisten und gemeinsam mit ihren glänzenden Hauptdarstellern macht sie das Drama „Toni Erdmann“ zu einem durchaus anstrengenden, aber zugleich überaus faszinierenden, intensiven und klarsichtigen Kinoerlebnis.

(Quelle: Filmstarts.de)

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