NÄHE + DISTANZ – BILDENDE KUNST IN DER DDR (Lesung)
Prof. Dr. Bernd Lindner Kulturhistoriker und –soziologe präsentiert sein Buch „Nähe + Distanz – Bildende Kunst in der DDR“, welches dieser Tage erschienen ist. Er zeichnet darin überaus kenntnisreich die widersprüchliche und konfliktreiche Entwicklung der Kunst und der Künstler zwischen 1945 und 1989 in der SBZ und der DDR nach, wobei er den Schwerpunkt auf die Emanzipationsprozesse von den engen kulturpolitischen, ideologischen Forderungen und dem Diktat des sozialistischen Realismus legt. Anlass für diese erneute Auseinandersetzung mit der Kunst in der DDR war für den Autor die immer noch andauernde Ausgrenzung dieser Werke und Künstler im gesamtdeutschen Kunstbetrieb. So schreibt er in seinem Buch: „Pauschal als „DDR-Kunst“ abgewertet, wurden sie (diese zwischen 1945 bis 1989 in der SBZ und der DDR entstandenen Werke) nach 1990 in den meisten Museen in West und Ost aus den Dauerausstellungen entfernt, um für lange Zeit in den Depots zu verschwinden. Es vollzog sich eine „Wende an den Wänden“, wie der Journalist André Meier den Vorgang treffend nannte.“ Der Autor liefert eine Vielzahl von Gründen und Argumenten sich nun mit fast 30 Jahren Abstand diesen Kunstwerken erneut zu widmen und ihnen eine gerechtere Bewertung im Kontext der Kunstentwicklungen des 20. Jahrhunderts zukommen zu lassen.
freier Eintritt