MUSEUMSNACHT – Ein Abend voller Musik und Kunst
Einlass am Haupteingang
Nach dem Ende des Panorama-Teils der diesjährigen Landesausstellung „freiheyt 1525 – 500 Jahre Bauernkrieg“ mit dem Titel „Der Welt Lauf“ präsentiert das Museum nun im Rahmen seiner diesjährigen Museumsnacht eine weitere kleinere Ausstellung zur Thematik unter dem schlichten Titel „Bilder zum Bauernkrieg“. Gezeigt werden größtenteils Werke zur Thematik aus der eigenen Sammlung. Neben wenigen Malereien von Heinz Zander, Dieter Weidenbach und Gerhard Gossmann bilden Druckgrafiken vor allem aus der vom Kulturministerium der DDR 1975 initiierten Mappe „Zum großen deutschen Bauernkrieg“, an der sich eine Reihe namhafter DDR-Künstler beteiligt hatten, das Herzstück der Ausstellung. Ergänzt wird die Schau durch Auszüge aus druckgrafischen Zyklen von Lea Grundig, Gerhard Gossmann, Armin Münch und Michael Emig. Drei frühere Arbeiten von Künstlern um 1900, die die Situation der ländlichen Bevölkerung im Allgemeinen beschreiben, nämlich von Käthe Kollwitz, Otto Reichert und Alfred Cossmann bilden quasi das Intro der Schau. In den Vitrinen werden außerdem Lithographien von Werner Tübke als Kontrapunkt zu den anderen Werken gezeigt. Bemerkenswert ist die unterschiedliche Herangehensweise der Künstler an die Thematik. Einer zeigt eher illustrativ episodische Szenen aus dem Bauernkrieg, oft sehr expressiv und mit großem Pathos aufgeladen, der nächste verdichtete das dargestellte Geschehen symbolträchtig, andere versuchten den kulturpolitischen Forderungen zu genügen, indem sie sich an einer Gegenüberstellung der Landwirtschaftsgegenwart der DDR der 70er Jahre als positives Gegenbild zur blutigen Bauernrevolte von 1525 versuchten. Letzteres war nicht immer frei von unfreiwilliger Komik. Allerdings werden diese Darstellungen einer industriellen Landwirtschaft heute nicht mehr ungebrochen als Metaphern eines goldenen Zeitalters gelesen. Diese Schau bietet also interessante Ansätze sich mit der Bauernkriegsrezeption vor allem von Künstlern in der DDR auseinanderzusetzen.
Daneben hat die Museumsnacht auch ein unterhaltsames musikalisches Programm zu bieten, zum Beispiel mit dem Quartett Tribubu- Rumba-Afro-Folk aus Heidelberg. Die Band hat Mitglieder aus Spanien, England und der Elfenbeinküste. Zu ihr gehören: Brahima Diabate - Balafon and Djembe, Lucas Bárcena - Gesang und Gitarre, Dani Torres - Percussion and Rap & Victor Tugores – Bass. Jedes Mitglied bringt ganz eigene Musikerfahrungen in den Sound der Band ein. So entsteht ein einzigartiger, mitreißender Mix, den sie selber „Rumba-Afro-Folk“ nennen. Weiterhin beteiligt sich ein 8köpfiges Ensemble Musik begeisterter Lokalmatadoren, die sich der Zweite Aufguss nennen und einen bunten Cocktail aus internationaler Folk- und Popmusik im Bildsaal präsentieren. Und dann noch das Duo Unfolkkommen, das mit „säggs`scher“ Folklore den Abend atmosphärisch und mit einer ordentlichen Prise Humor ausklingen lässt. Filmfreunde dürfen sich wieder auf die Aufführung eines Kurzfilmpaketes preisgekrönter Kurzfilme freuen. In der Museumspädagogik erwartet eine Schau mit Bildern des Kinderkurses interessierte Besucher. Weiterhin gibt es auch Führungen mit spezieller Thematik durch das Panoramagemälde und durch das technische Herz des Museums. Für das leibliche Wohl sorgt in gewohnter Weise das Team des Café P.
Hinweis: Besucher der Veranstaltung können nur den regulären Besucherparkplatz benutzen, denn die Parkplätze auf dem Museumsgelände sind ausschließlich den Mitwirkenden und gehbehinderten Besuchern an diesem Abend vorbehalten.