Lesung: DIE DDR IM GEBRAUCHSZUSAMMENHANG ZEIGEN. FOTOS AUS EINEM UNTERGEGANGENEN LAND

Stuki 76

Lesung: Bernd Lindner
Eine Frau, die nach den letzten Milchtüten in der »Milchsuppe« fischt, geduldige Warteschlangen vor Geschäften, leere Verpackungen von Westmarken als Zimmerschmuck Jugendlicher, selbstbewusste Arbeiterinnen und überbordende Betriebsfeiern. Momente des DDR Alltages, die einem Großteil gar nicht und anderen nur in Erinnerungen geläufig wären – gäbe es da nicht Fotografinnen und Fotografen, die jahrzehntelang ihre Umgebung einfingen. Ihr serielles Arbeiten ist ein herausstechendes Merkmal ostdeutscher Fotografie. Denn es ging ihren Schöpfern nicht allein um gelungene Einzelbilder, sondern vor allem um das künstlerische Erfassen und Dokumentieren gesellschaftlicher Zustände und Entwicklungen in der DDR.

Bernd Lindner ist Kulturhistoriker und -soziologe. Die Universität Karlsruhe verlieh dem habilitierten Wissenschaftler 2001 eine Professur für Kultur- und Jugendsoziologie. Von 1995 bis 2015 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Ausstellungskurator am Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig (ZFL) tätig, das zur Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (HdG) gehört. Dort war er auch für den Aufbau der Kunst- und Fotografiesammlung zuständig. Lindner ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze zur Fotografie, bildenden Kunst und Kunstrezeption, Populär- und Alltagskultur sowie zur Zeitgeschichte.

Eintritt: frei

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