Dr. Alexander Krünes: Die Reformation in den schwarzburgischen Landen

Die Reformation in Thüringen war ein ausgesprochen vielschichtiger Prozess. Anders als im ernestinischen Kurfürstentum Sachsen, dem größten politischen Akteur im Thüringer Raum um 1500, verlief die Einführung der Reformation in den kleineren thüringischen Staaten alles andere als geradlinig. Neben den Reußen nehmen vor allem die Schwarzburger eine Sonderstellung in der thüringischen Reformationsgeschichte ein. Das Schwarzburger Grafengeschlecht besaß am Ausgang des Mittelalters ein Territorium, das sich in eine Ober- und eine Unterherrschaft teilte. Die beiden wichtigsten Zentren in den schwarzburgischen Landen waren Arnstadt in der Oberherrschaft und Sondershausen in der Unterherrschaft.

Die Schwarzburger Grafen waren stets darauf bedacht, ihre Eigenständigkeit gegenüber ihren Nachbarn, den mächtigen Ernestinern, zu bewahren. Aufgrund der politischen Konkurrenz zu Kursachsen nahmen sie zunächst eine eher ablehnende Haltung zur reformatorischen Bewegung ein. Als auf ihrem Gebiet bei Frankenhausen im Mai 1525 eine der bedeutendsten Schlachten des Bauernkrieges stattfand, dürfte das ihre Vorurteile gegen die Reformation noch weiter bestärkt haben. Dennoch kam es unter Heinrich XXXII. (… 1538) zwischen 1531 und 1533 zur Einführung der Reformation in der Oberherrschaft. Und auch in der Unterherrschaft konnte sich die Reformation nach 1540 unter der Herrschaft von Günther XL. (1499-1552) schließlich dauerhaft durchsetzen. Zu den Hintergründen dieser auf den ersten Blick widersprüchlichen Entwicklung soll in dem Vortrag nachgegangen werden.

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Bitte nutzen Sie das beigefügte Anmeldeformular oder senden Sie eine E-Mail an: alexander.kruenes@uni-jena.de

Kurzentschlossene können selbstverständlich auch ohne Anmeldung an dieser interessanten Veranstaltung teilnehmen.

Zurück