Surrealismus in Deutschland? Kunst von 1919 bis 1949

03.07.2021 bis 10.10.2021

Der Surrealismus gilt gemeinhin als eine hauptsächlich in Frankreich wirkende geistige Bewegung, die ihr bestimmendes Zentrum im Kreis um André Breton in Paris hatte und im Wesentlichen auf die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen begrenzt war. Doch auch Spanien sah Breton als fruchtbare terre surréaliste. Durch den Gang ins Exil sollte der Surrealismus schließlich vor allem in Mexiko und in den USA seine Fortsetzung finden. Erst nach 1945 konnten auch in Europa surrealistische Bestrebungen – zumindest kurzzeitig – neu entfaltet werden, bis die Kunstentwicklung in Ost wie West jeweils andere Wege ging.

Surrealismus in Deutschland ist bislang kaum als eigenes Thema dargestellt worden. Erstmals soll der Beitrag deutscher Künstler zum Surrealismus deshalb von den zwanziger Jahren bis unmittelbar nach dem Krieg in einer Ausstellung betrachtet werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf jenen Leistungen, die wesentliche Positionen dieser Strömung der Klassischen Moderne repräsentiert haben. Hinzu kommen Künstler, die zumindest phasenweise von surrealistischen Tendenzen geprägt waren bzw. diese aufgegriffen oder fortgeführt haben. Das künstlerische Umfeld wird schließlich ebenso in den Blick genommen wie Vorläufer (besonders der Dadaismus) und andere Erscheinungen, die historisch mit dem Surrealismus verbunden sind. Die Exposition konzentriert sich bei einer Gesamtzahl von mehr als 100 Werken dabei primär auf Malerei und (unikale) Arbeiten auf Papier. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einer grundlegenden Einführung zum Thema von Michael Nungesser.

Francis Bott
Surreales Paar, 1939
Curt Echtermeyer
Mondgöttin, 1920er Jahre
René Halkett
Surrealistische Szene, um 1940
Edgar Jené
Handschuh der Nereïde, 1947
Karl Kunz
Krieg, 1942
Heinz Lohmar
Begegnung in München, 1938
Richard Oelze
Gold, 1947
Hans Reichel
Fisch, Schnecke und großer Mond, 1927
Hans Thiemann
Retorte, 1933
Marta Hegemann
Grotte, 1935
Rudolf Schlichter
Die Schwere, 1948

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