Stanislao Lepri (1905 – 1980)

02.02.2002 bis 20.05.2002

Stanislao Lepri (1905 in Rom geboren und 1980 in Paris verstorben) gehört noch immer zu den großen
Unbekannten in der Geschichte der neueren Kunst. Als Einzelgänger von genuiner Eigenart ist er weder stilistisch noch konzeptionell einer bestimmten Schule, Strömung oder künstlerischen Gruppierung zuzuordnen. In seinem Werk offenbart sich der Künstler vielmehr als Schöpfer ganz eigener, magisch-phantastischer Visionen von einer anderen, einer außerwirklichen, einer metaphysischen Realität, die dem Betrachter in zeichenhaft-poetischer Verdichtung des Realen vor Augen tritt. Es sind Bilder einer Welt jenseits des Sichtbaren: ultramondi metafisici, in denen er „das Unglaubliche, das Zweideutige, das Gegensätzliche, die dunkle Metapher, die Anspielung, das Scharfsinnige, den Sophismus“ (Matteo Peregrini) zu Sinnfiguren einer neuen, scheinbar hermetisch verschlüsselten Wirklichkeit erhebt, die voller Rätsel steckt. Doppelsinnigkeit, Bedeutungsverschiebung, Ironie und Geheimnis sind die bestimmenden Wesenszüge dieser Kunst. Stanislao Lepri erweist sich damit als einer der bedeutenden Metaphysiker der Malerei des 20. Jahrhunderts, dessen Werk und Persönlichkeit es erst noch zu entdecken gilt.

Die vorliegende Monographie unternimmt mit 110 Abbildungen und grundlegenden Aufsätzen maßgeblicher Kenner des Werkes erstmals im deutschsprachigen Raum den Versuch, das Schaffen des Künstlers umfassend und komplex vorzustellen. Neben Hauptwerken des Malers enthält das Buch auch eine Fülle von bislang nichtpubliziertem Bildmaterial, das in weitgehend chronologischer Ordnung einen repräsentativen Überblick über das gesamte Œuvre dieses außergewöhnlichen Künstlers bietet.

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