Jean-Michel Mathieux-Marie – Das Auge sieht...
02.07.2016 bis 12.02.2017
Jean-Michel Mathieux-Marie, geboren 1947 in Paris, absolvierte 1965–1972 ein Architektur-Studium an der Pariser Kunstakademie, wandte sich nach anfänglicher Tätigkeit als Architekt jedoch bald der freien Kunst zu, wobei die Kaltnadelradierung zu seiner eigentlichen und bis heute bestimmenden Domäne avancierte. Fasziniert von Wirkungen des Lichtes und der Atmosphäre, von Leistungen der Architektur wie geologischen Formationen und organischer Natur arbeitet er seine Motive in zyklischen Reihen von permanenten Zustandsdrucken ganz aus der spontanen Entfaltung filigranster Formvisionen heraus, wobei Abzüge auf farbigen Papieren gern mittels Weißhöhung zeichnerisch fortgeführt und vollendet werden, sodass aus einer Platte (zumeist Stahl, Plexiglas oder Rhenalon) zahllose Varianten erwachsen, die sein grafisches Werk auf unikale Art bereichern.
Als Grafiker bereits vielfach ausgezeichnet, präsentiert sich Jean-Michel Mathieux-Marie, Mitglied der Société des peintres-graveurs français und Präsident der Association pointe et burin, erstmals nun in Deutschland mit einem großen, repräsentativen Überblick von knapp 130 Kaltnadelradierungen und drei Dutzend selten bis noch nie gezeigten Landschafts- und Wolkenpastellen, die in ihrer visionären Gestalt durchaus an Turner erinnern, ergänzt durch ein Konvolut von 25 Zeichnungen und Ölstudien unterschiedlichsten Charakters, die zumeist unmittelbar vor der Natur entstanden sind. Das bestimmende Anliegen seiner Kunst aber ist da wie dort, in der Grafik wie im Pastell, die Formulierung des Lichts, das den Erscheinungen der inneren wie der äußeren Welt ihre Seele gibt. Das Auge sieht …